Vergleichbar mit dem Zinseszinseffekt, ergibt 365 mal eine Steigerung um nur 1% eine Gesamtverbesserung von 3778%.

Steigern Sie Ihre Resultate also um den Faktor 38 in nur einem Jahr, indem Sie pro Tag nur 1% besser werden.

 

 

Bei den nachfolgenden Texten handelt es sich um ausgesuchte Ausschnitte aus dem Buch „Die 1% Methode – minimale VerĂ€nderung, maximale Wirkung“ von James Clear, welche diesen Effekt verdeutlichen sollen:

 

 

British Cycling, die Organisation, die fĂŒr den professionellen Radsport in Grossbritannien zustĂ€ndig ist, hatte ab 1908 beinahe 100 Jahre lang nur mittelmĂ€ssige Ergebnisse. Bei den Olympischen Spielen hatten sie nur eine einzige Goldmedaille gewonnen und beim wichtigsten Radrennen der Welt, der Tour de France, hatte in hundertzehn Jahren noch nie ein Brite den Sieg errungen. Das Schicksal Ă€nderte sich im Jahr 2003 mit der Einstellung von Dave Brailsford als neuem Sportdirektor. Er war Verfechter einer Strategie, die er als „Aggregation marginaler Gewinne“ bezeichnete. Bei dieser Philosophie wird bei allem, was man tut, nach winzigen Verbesserungsmöglichkeiten gesucht. Brailsford erklĂ€rt das so: „Das ganze Prinzip grĂŒndete auf der Vorstellung, dass sich letztlich eine deutliche Steigerung ergeben mĂŒsste, wenn man alles, was in irgendeiner Weise mit dem Radfahren zu tun hat, in seine Bestandteile zerlegt, um ein einziges Prozent zu verbessern und anschliessend wieder zusammenzusetzen.“ Brailsford und seine Trainer begannen mit kleinen VerĂ€nderungen, die fĂŒr ein professionelles Radsportteam nicht weiter ungewöhnlich sind. Doch damit nicht genug, sie fanden auch in weniger offensichtlichen Bereichen Möglichkeiten fĂŒr einprozentige Verbesserungen. Beispielsweise probierten sie unterschiedliche Massagegels, um eine möglichst schnelle Muskelregeneration zu erreichen. Sie engagierten einen Chirurgen, der allen Fahrern zeigte, wie man sich am besten die HĂ€nde wĂ€scht, um ErkĂ€ltungen vorzubeugen. Sie fanden heraus, mit welcher Art von Kissen und Matratze die einzelnen Fahrer am besten schliefen. So kamen viele hundert minimale Verbesserungen zusammen, die schneller Erfolg zeigten, als man es sich vorgestellt hatte. Schon fĂŒnf Jahre nach dem Amtsantritt von Brailsford dominierte das British-Cycling-Team die Strassen- und Bahnradrennen bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking und sicherte sich unglaubliche sechzig Prozent aller erreichbaren Goldmedaillen. Vier Jahre spĂ€ter, als die Olympischen Spiele in London stattfanden, setzten die Briten mit neun olympischen und sieben Weltrekorden neue MassstĂ€be. Im selben Jahr gewann Bradley Wiggins als erster britischer Radfahrer die Tour de France. Im nĂ€chsten Jahr siegte sein Teamkollege Chris Froome bei diesem Rennen und sollte diesen Triumph 2015, 2016 und 2017 wiederholen, sodass sich das britische Team in sechs Jahren fĂŒnf Tour-de-France-Siege sicherte. In den zehn Jahren zwischen 2007 bis 2017 gewannen britische Radsportler hundertachtundsiebzig Weltmeisterschaften und sechsundsechzig olympische oder paralympische Goldmedaillen und holten fĂŒnf Siege bei der Tour de France – das gilt allgemein als erfolgreichste Siegesserie der Radsportgeschichte. Wie kommt so etwas zustande? Warum haben kleine Verbesserungen zusammengenommen so bemerkenswerte Folgen?

 

Die Bedeutung eines entscheidenden Moments wird leicht ĂŒberschĂ€tzt, wĂ€hrend man den Wert kleinerer Verbesserungen im Alltag meist ĂŒbersieht. Eine Verbesserung um ein Prozent ist nicht besonders bemerkenswert – manchmal kann man sie gar nicht bemerken – unter UmstĂ€nden aber viel sinnvoller, vor allem auf lange Sicht. Im Laufe der Zeit kann eine kleine Verbesserung ganz erstaunliche Wirkung zeigen. Die Auswirkungen von Gewohnheiten vervielfachen sich, wenn sie wiederholt werden. Betrachtet man jeden Tag fĂŒr sich, scheinen sie wenig zu verĂ€ndern, doch ĂŒber Monate und Jahre hinweg können sie eine enorme Wirkung erzielen. Der Wert guter Gewohnheiten und der Preis schlechter Gewohnheiten werden erst offensichtlich, wenn man zwei, fĂŒnf oder vielleicht zehn Jahre spĂ€ter zurĂŒckblickt. Im Alltag fĂ€llt es oft schwer, diesem Konzept die richtige Bedeutung beizumessen. Wir verzichten hĂ€ufig auf kleine Änderungen, da sie im Augenblick keine grosse Rolle zu spielen scheinen.

 

Da sich die Folgen erst allmĂ€hlich einstellen, nimmt man leider auch schlechte Gewohnheiten nicht so ernst. Wenn wir jedoch Tag fĂŒr Tag einprozentige Fehler wiederholen, indem wir immer wieder eine schlechte Wahl treffen, winzige Fehler erneut begehen und kleine Ausreden vernĂŒnftig begrĂŒnden, potenzieren sich diese scheinbar unbedeutenden Entscheidungen zu toxischen Ergebnissen. Durch die HĂ€ufung vieler Fehltritte – hier und dort ein RĂŒckgang um ein Prozent – entstehen schliesslich Probleme. Wenn Sie Ihre Gewohnheiten Ă€ndern, hat das Ă€hnliche Auswirkungen wie die Verschiebung einer Flugroute um wenige Grad. Sie ist beim Start kaum wahrnehmbar, doch landet man nach einem weiten Flug hunderte Kilometer neben dem Ziel. Erfolg ist das Geheimnis tĂ€glicher Gewohnheiten, nicht einmaliger VerĂ€nderungen. Die Ergebnisse zeigen sich erst mit gewisser Verzögerung, deshalb sollten Sie Ihrem aktuellen Weg mehr Bedeutung beimessen als Ihren aktuellen Leistungen.

 

So kommt Fortschritt wirklich zustande:

 

Stellen Sie sich vor, auf dem Tisch vor Ihnen liegt ein EiswĂŒrfel. Es hat -4 Grad, doch allmĂ€hlich wird es wĂ€rmer: -3,5, -3, -2,5, der EiswĂŒrfel liegt unverĂ€ndert da. -2, -1,5, -1, noch immer ist nichts passiert. Dann 0 Grad. Das Eis beginnt zu schmelzen. Die ErwĂ€rmung um ein halbes Grad, die sich scheinbar nicht von den vorherigen Temperatursteigerungen unterscheidet, hat eine grosse VerĂ€nderung ausgelöst.

 

Bahnbrechenden Augenblicken gehen oft viele kleine Schritte voraus, welche die grössere VerĂ€nderung ĂŒberhaupt erst möglich machen.

 

Bambus ist fĂŒnf Jahr lang kaum zu sehen, da er ausgedehnte Wurzelsysteme unter der Erde bildet, und schiesst dann innerhalb von sechs Wohen um drei Meter in die Höhe.

 

Auf dem Weg zu einem bestimmten Ziel gibt es sowohl in der Anfangsphase als auch zwischendurch meist eine Talsohle der EnttĂ€uschung. Man erwartet stetigen Fortschritt und ist frustriert, weil die Anstrengungen in den ersten Tagen, Wochen und sogar Monaten nur wenig zu fruchten scheinen. Deutliche Folgen stellen sich erst nach einer Weile ein. Deshalb ist es so schwer, nachhaltige Gewohnheiten zu entwickeln. Man nimmt ein paar kleine Änderungen vor, stellt kein deutliches Ergebnis fest und hört deshalb wieder auf. Sie sagen sich: „Ich laufe seit einem Monat jeden Tag. Warum hat sich mein Körper noch nicht verĂ€ndert?“. Hat sich eine solche Denkweise erst einmal festgesetzt, gibt man gute Angewohnheiten nur zu leicht wieder auf. Um wirklich etwas zu erreichen, muss man die guten Gewohnheiten jedoch so lange beibehalten, bis dieser Plateau-Effekt ĂŒberstanden ist.

 

Kontinentalplatten können Millionen von Jahren lang aneinanderreiben, sodass sich ganz allmĂ€hlich Spannung aufbaut. Irgendwann kommt der Tag, an dem sie sich wieder einmal berĂŒhren wie schon unzĂ€hlige Male zuvor, doch diesmal ist die Spannung zu gross, ein Erdbeben entsteht.

 

Wenn nichts mehr zu helfen scheint, schaue ich einem Steinmetz zu, der vielleicht hundert Mal auf seinen Stein einhÀmmert, ohne dass sich auch nur der geringste Spalt zeigt. Doch beim hundertundersten Schlag bricht der Stein entzwei, und ich weiss, dass es nicht dieser eine Schlag war, der es vollbracht hat, sondern alle SchlÀge zusammen.

 

Alles Grosse fÀngt klein an. Der Samen einer Gewohnheit wird mit einer einzigen winzigen Entscheidung gesÀt. Spriessen und gedeihen kann er jedoch nur, wenn diese Entscheidung wiederholt wird.

 

Ziele haben kaum Einfluss auf Ergebnisse, das System dafĂŒr umso mehr. Bei Zielen geht es um die Ergebnisse, die man erreichen will, bei Systemen dagegen um die AblĂ€ufe, die zu diesen Ergebnissen fĂŒhren. Wenn Sie bessere Ergebnisse erzielen wollen, sollten Sie sich keine festen Ziele setzen, sondern sich lieber auf Ihr System konzentrieren. Ziele sind gut, um eine Richtung vorzugeben, aber optimale Fortschritte erzielt man nur mit dem richtigen System. Wenn erfolglose und erfolgreiche Menschen die gleichen Ziele haben, können diese Ziele unmöglich ĂŒber Gewinnen oder Verlieren entscheiden. Nur ein System kontinuierlicher kleiner Verbesserungen Ă€ndert das Ergebnis.

 

Stellen Sie sich vor, Ihr Zimmer ist unordentlich, und Sie setzen sich das Ziel, es aufzurĂ€umen. Wenn Sie die nötige Energie aufbringen, ist der Raum danach ordentlich – vorĂŒbergehend. Aber wenn Sie weiterhin schlampig und nachlĂ€ssig sind, wird das Zimmer sehr bald wieder genauso chaotisch aussehen, sodass Sie auf einen neuen Motivationsschub hoffen mĂŒssen. Sie mĂŒssen immer wieder das Gleiche Ergebnis anstreben, weil Sie das grundlegende System nicht verĂ€ndert haben. Sie sind ein Symptom angegangen, ohne sich mit der Ursache zu befassen. Es kommt also nicht auf die Ergebnisse an, sondern auf die Systeme, die zu den Ergebnissen fĂŒhren.

 

Anfangs wirken diese winzigen Routinen unbedeutend, doch da sie aufeinander aufbauen, stellen sich mit der Zeit grössere Verbesserungen ein, die sich enorm vervielfachen und den Aufwand fĂŒr die erste Investition weit ĂŒbertreffen.

 

Eine kleine Änderung an dem, was man sieht, kann daher das, was man tut, entscheidend wandeln. In einem Vorort von Amsterdam stellten sie fest, dass einige Hausbesitzer dreissig Prozent weniger Engergie verbrauchten als ihre Nachbarn, obwohl die HĂ€user gleich gross waren und Strom zum gleichen Preis bezogen wurde. Es stellte sich heraus, dass die HĂ€user in diesem Viertel bis auf eine Sache fast identisch waren: die Stelle, an der sich der StromzĂ€hler befand. Bei einigen war er im Keller, bei anderen oben im Hauptflur. Sie können sich sicher denken, dass die HĂ€user mit den ZĂ€hlern im Hauptflur weniger Strom verbrauchten. Da der Energieverbrauch hier offensichtlich und leicht nachvollziehbar war, Ă€nderten die Menschen ihr Verhalten.

 

Wenn Auslösereize fĂŒr eine Gewohnheit sehr subtil oder versteckt sind, kann man sie leicht ignorieren. Schafft man jedoch offensichtliche visuelle Auslösereize, so können diese die Aufmerksamkeit auf eine angestrebte Gewohnheit lenken. Die gleiche Strategie eignet sich auch fĂŒr gute Gewohnheiten. Wenn Sie an verschiedenen Stellen Auslösereize verteilen, erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Sie im Laufe des Tages immer wieder an Ihre Gewohnheit denken. Durch die VerĂ€nderung Ihrer Umgebung können Sie dafĂŒr sorgen, dass Sie privat und bei der Arbeit mehr positiven und weniger negativen Auslösern ausgesetzt sind. Ändern Sie den Raum, in dem Sie tĂ€glich arbeiten, denn dieser ist auch mit Ihren aktuellen Denkmustern verknĂŒpft. Wenn Sie nicht fĂŒr eine vollkommen neue Umgebung sorgen können, gestalten Sie Ihr aktuelles Umfeld um. Wenn Sie gute Gewohnheiten bequemer gestalten, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie diese beibehalten.

 

Die Erwartung einer Belohnung veranlasst uns zum Handeln, nicht die Belohnung selbst. So lÀsst sich erklÀren, warum die Vorfreude oft schöner ist als das Erlebnis selbst. So haben Forscher beispielsweise herausgefunden, dass beim Wollen einhundert Prozent des Nucleus accumbens aktiviert werden, wÀhrend nur zehn Prozent dieser Struktur aktiv sind, wenn wir etwas mögen.

 

Wir konzentrieren uns so sehr darauf, den besten Ansatz zu finden, dass wir gar nicht dazu kommen, ĂŒberhaupt aktiv zu werden. Voltaire schrieb dazu treffend: „Das Beste ist der Feind des Guten.“

 

Wir können das, was uns behindert, einfach abstellen. Genau das erkannten Elektronikhersteller in Japan in den 1970er-Jahren. In einem Artikel mit dem Titel „Better All the Time“, der im New Yorker erschien, schreibt James Surowiecki: „Japanische Unternehmen setzten auf ein System, das als „Schlanke Produktion“ bekannt wurde und konsequent alles ÜberflĂŒssige aus dem Produktionsprozess beseitigte, bis hin zur Umgestaltung der ArbeitsplĂ€tze, damit die Arbeiter ihre Werkzeuge erreichen konnten, ohne sich zeitaufwendig zu drehen und zu wenden. So wurden japanische Fabriken effizienter und japanische Produkte zuverlĂ€ssiger als amerikanische. 1974 rief man fĂŒr amerikanische Farbfernseher fĂŒnfmal so hĂ€ufig den Kundendienst an wie fĂŒr japanische Fernseher. Im Jahr 1979 brauchten amerikanische Arbeiter dreimal so lange, um ihre GerĂ€te zu montieren.“ Ich bezeichne diese Strategie gerne als Addition durch Subtraktion. Die japanischen Unternehmen ermittelten sĂ€mtliche Reibungspunkte im Herstellungsprozess und stellten diese ab. Durch die Subtraktion des ĂŒberflĂŒssigen Aufwands gewannen sie Kunden und Umsatz hinzu. Genauso können wir mit weniger Aufwand mehr erreichen, wenn wir die Reibungspunkte beseitigen, die uns Zeit und Energie kosten. Genau wie die japanischen Fernsehhersteller, die unnötige Bewegungen am Arbeitsplatz abstellten, entwickeln erfolgreiche Unternehmen gezielt Produkte, die möglichst viele Schritte automatisieren, eliminieren oder vereinfachen. Sie reduzieren die Anzahl der Felder auf jedem Formular. Sie verringern die Anzahl der Klicks, die fĂŒr die Kontoerstellung erforderlich sind. Sie liefern Produkte mit leicht verstĂ€ndlichen Anleitungen oder bitten ihre Kunden, eine engere Auswahl zu treffen.

 

Wenn ich Bier hinten im KĂŒhlschrank verstecke, wo es mir nicht ins Auge fĂ€llt, trinke ich weniger. Wenn ich Social-Media-Apps von meinem Handy lösche, kann es Wochen dauern, bis ich sie wieder herunterlade und mich einlogge. Stellen Sie sich nur vor, wie sich die Auswirkungen summieren, wenn Sie Dutzende derartiger Änderungen vornehmen und schliesslich in einer Umgebung leben, die darauf ausgelegt ist, das gute Verhalten einfacher und das schlechte Verhalten schwieriger zu machen.

 

Auch wenn Ihnen klar ist, dass Sie klein anfangen sollten, steckt man sich nur zu leicht zu hohe Ziele. Es geht darum, Gewohnheiten so einfach wie möglich zu gestalten. Sie brauchen eine „Einstiegsgewohnheit“ die Sie wie von selbst in eine förderliche Richtung lenkt. Allerdings geht es dabei nicht um die Sache selbst, sondern darum, dass man sich dazu aufrafft.

 

Eine schlechte Gewohnheit lĂ€sst sich am besten abstellen, wenn sie unpraktisch erscheint. Erhöhen Sie den Aufwand so sehr, dass sie keine Alternative mehr darstellt. Die Kasse war deshalb so genial, weil sie das moralisch richtige Verhalten automatisiert. Einige Handlungen – wie die EinfĂŒhrung einer Kasse – zahlen sich um ein Vielfaches aus. Diese einmaligen Entscheidungen erfordern im Vorfeld eine leichte Anstrengung, bieten auf lange Sicht jedoch einen erheblichen Mehrwert.

 

Technische Mittel machen vieles, das einst schwer, mĂŒhselig und kompliziert war, ganz simpel, einfach und mĂŒhelos und sorgen zuverlĂ€ssig und effektiv fĂŒr das richtige Verhalten. Wenn Sie Ihr Leben so weit wie möglich automatisieren, können Sie sich auf die Aufgaben konzentrieren, die Maschinen noch nicht erledigen können. Jede Gewohnheit, die wir uns von der Technik abnehmen lassen, setzt Zeit und Energie fĂŒr die nĂ€chste Entwicklungsphase frei.

 

Damit eine Gewohnheit beibehalten wird, ist es das Allerwichtigste, dass man ein ErfolgsgefĂŒhl verspĂŒhrt – selbst wenn es nur im Kleinen ist. Am besten gelingt das mit VerstĂ€rkung, also indem die HĂ€ufigkeit eines Verhaltens durch eine unmittelbare Belohnung erhöht wird. Sofortige VerstĂ€rkung hilft, die Motivation kurzfristig aufrechtzuerhalten, wĂ€hrend Sie darauf warten, dass sich die langfristigen Belohnungen einstellen.

 

Wir zielen auf das ab, was wir messen. Wenn wir die falsche Messgrösse wĂ€hlen, fördern wir das falsche Verhalten. In unserer datengesteuerten Welt werden Zahlen oft ĂŒberbewertet und alles FlĂŒchtige, schwer Quantifizierbare unterschĂ€tzt. Und nur weil man etwas nicht messen kann, ist es noch lange nicht unbedeutend.

 

Ob man Profi oder Amateur ist, zeigt sich darin, ob man sich auch dann zu einer TĂ€tigkeit aufrafft, wenn sie unangenehm, anstrengend oder ermĂŒdend ist.

 

Die Motivation des Menschen ist dann am grössten, wenn die Aufgaben am Rande seiner aktuellen FÀhigkeiten liegen.

 

Wenn die einfachen AblĂ€ufe so automatisiert sind, dass Sie sie ohne zu Überlegen ausfĂŒhren können, sind Sie in der Lage, auf kleinere Einzelheiten zu achten. In dieser Hinsicht bilden Gewohnheiten die Basis fĂŒr jedes Streben nach Exzellenz.

 

Um etwas meisterhaft zu beherrschen, sind Gewohnheiten notwendig, aber nicht ausreichend. In diesem Fall benötigen Sie eine Kombination aus automatischen Gewohnheiten und gezielter Übung. Um Bestleistungen zu erzielen, mĂŒssen bestimmte FĂ€higkeiten automatisch ablaufen. Mit Reflexion und ÜberprĂŒfung lassen sich alle Gewohnheiten verbessern, da Sie Ihre Fehler erkennen und Möglichkeiten zur Verbesserung ermitteln können.

 

Das Geheimnis dauerhaften Erfolgs:

 

Kann eine minimale VerĂ€nderung dem Leben eine andere Richtung geben? Das wĂŒrden Sie wahrscheinlich bestreiten. Aber was, wenn Sie noch eine VerĂ€nderung vornehmen? Und noch eine? Und noch eine? Irgendwann mĂŒssen Sie zugeben, dass eine kleine VerĂ€nderung Ihr Leben gewandelt hat. Der heilige Gral der GewohnheitsĂ€nderung ist nicht eine einprozentige Verbesserung, sondern tausende davon. Es sind viele winzige Gewohnheiten, die zusammenkommen und gemeinsam das Gesamtsystem bilden. Es ist unwahrscheinlich, dass eine einzige positive VerĂ€nderung, einen spĂŒrbaren Unterschied bewirkt. Wenn Sie jedoch weitere kleine Änderungen folgen lassen, gerĂ€t die Waage des Lebens allmĂ€hlich in Bewegung. Mit jeder Verbesserung wird ein Sandkorn auf die positive Seite der Waage gelegt, sodass sie sich langsam zu Ihren Gunsten neigt. Wenn Sie am Ball bleiben, erreichen Sie irgendwann den Punkt, an dem die Waage kippt.

 

Erfolg ist kein Ziel, das man erreicht, und keine Ziellinie, die es zu ĂŒberqueren gilt. Es ist ein System zur Verbesserung, ein endloser Prozess der Optimierung.

 

Das Geheimnis guter, nachhaltiger Ergebnisse besteht darin, das BemĂŒhen um Verbesserung niemals einzustellen. Wer einfach nicht aufhört, kann Bemerkenswertes erreichen. Kleine Gewohnheiten summieren sich nicht. Sie steigen exponentiell an. Das ist die Kraft der kleinen Gewohnheiten. Minimale VerĂ€nderung. Maximale Wirkung.